Domains müssen nicht zwangsläufig beim Hoster registriert werden. Alternativ können Domains auch bei fremden Registraren verwaltet werden und als externe Domain in das Webhosting-Paket integriert werden. Wir zeigen in dem Artikel wie das geht.
Externe Domains – Warum sollte man das machen ?
Der Normalfall ist, dass man bei dem Hoster, wo ein Projekt gehostet werden soll, auch die dazu gehörige Domain registriert. Deshalb bieten auch viele Hoster in ihren Webspace-Paketen direkt eine oder mehrere Inklusivdomains (Bedeutung „Inklusivdomain“) an. Ebenfalls beliebt ist der zweite Fall: Hier gibt es das Projekt bereits und soll zu einem anderen Hoster umgezogen werden. In diesem Fall wird auch die Domain zu dem neuen Hoster übertragen und ist dann Bestandteil des Webhosting-Paketes.
Diese beiden Fälle stellen den Normalfall für die meisten Anwender dar. Es geht aber auch anders.
Die Domainregistrierung und das Hosting sind eigentlich zwei komplett von einander getrennte Vorgänge. Für beide Vorgänge gibt es spezielle Dienstleister. Der Hoster ist spezialisiert auf das Zusammenschalten von Servern und die Konfigurierung dieser Server. Der Registrar (eigentlich „Domain Name Registrar“) dagegen ist auf die Registrierung von Internetdomainnamen spezialisiert und wird von der ICANN oder einer anderen Domain Name Registry für die Aufgabe akkreditiert.
Dieser Logik folgend, kann es für den Anwender Sinn machen, für beiden Vorgänge auch unterschiedliche Dienstleister zu beauftragen. Warum?
Kosten
Registrare erheben meist niedrigere Gebühren für die Domainregistrierung als Hoster. In der Regel sind also die Basiskonditionen schon mal besser, als die des Hosters. Diese Konditionen können nochmal verbessert werden, wenn man viele Domains besitzt und bei einem Registrar verwaltet. In diesem Fall kann man bessere Konditionen aushandeln. Ab 10 Domains könnte man danach fragen.
umfangreichere Services
Da der Registrar auf die Verwaltung von Domains spezialisiert ist, kann er auch ein größeres Servicespektrum um die Domainverwaltung herum anbieten. Hierzu gehören eigene DNS-Einträge, Weiterleitungen in unterschiedlicher Form, Änderung der WHOIS- und Admin-C Daten, WHOIS-Protection, Treuhänderservice, Transfer von Domains usw. Wer schon mal eine Domain bei einem der großen Hoster kündigen oder nach einem Verkauf an den Käufer übertragen wollte, der wird den unkomplizierten Service der Registrare zu schätzen wissen.
Wer einige unprojektierte Domains besitzt, der wird es bei den Registraren auch einfacher finden, die Domains auf das Domainparking-Programm von z.B. Sedo umzuleiten (in dem man die Sedo-Nameserver hinterlegt).
Auswahl an TLDs
Hoster bieten normalerweise nur die Standarddomainendungen an. Wer eine etwas exotischere Domainendung haben möchte, der muss zwangsläufig auf externe Registrare zurückgreifen.
Mailserver zentral verwalten
Externe Domains funktionieren auch sehr gut, um für beliebige Domains Mailserver einzurichten. Folgender Anwendungsfall: Die Domains liegen bei einem externen Registrar, sind aber noch nicht projektiert. Trotzdem möchten Sie über diese Domain schon Mails empfangen oder versenden. Hier können Sie bei ihrem Registrar die MX-Records ihres Hosters eintragen und dann über ihn die Mails verwalten.
Wie funktioniert das Aufschalten einer externen Domain ?
Ihr habt Euch entschlossen, künftig Domain und Hosting voneinander zu trennen? Gut! Nun geht es darum, wie man diese technisch wieder zusammen führt. Beim Hoster ist zu erfragen, ob er das Hosten von externen Domains gestattet. Weiter unten haben wir eine Liste der von uns getesteten Hoster erstellt, in der ihr nachschauen könnt, ob der Hoster dies gestattet und wenn ja, zu welchen Konditionen.
Ihr wisst nun, dass euer Hoster das Aufschalten einer externen Domain anbietet. Nun müsst ihr die Domain auf euren Webspace weiterleiten. Für diese Weiterleitung gibt es mehrere Alternativen. Wir stellen hier die beiden gebräuchlisten Methoden vor:
- Externe Nameserver
Hier tragt ihr bei eurem Registrar zu der Domain die Nameserver Eures Hosters ein. Dabei handelt es sich immer um zwei oder mehr Adressen, die ihr eintragen müsst. Bei z.B. domainFactory lauten diese ns2.namespace4you.com / ns.namespace4you.com. Bei IONOS müssen sogar vier Nameserver hinterlegt werden.
Das heißt, die Domain zeigt nun auf die Nameserver des Hosters. Der Hoster schlüsselt dann die eingehenden Weiterleitungen auf die entsprechenden Webspaces.
- IP-Weiterleitung
In diesem Fall wird die IP-Adresse Eures Servers eingetragen. Ihr erhaltet die IP-Adresse von Eurem Webhoster. Diese Methode wird z.B. angewendet, wenn Ihr einen Dedicated Server oder einen vServer angemietet habt. Bei einem Shared Webspace ist diese Variante eher unüblich, da die IP-Adresse hier auch mal wechseln kann.
Welche Hoster schalten externe Domains auf ?
Wenn Ihr die Weiterleitung richtig eingerichtet habt, zeigt nun die Domain auf Euren Webspace. Damit Eurer Webhoster insbesondere bei der Nameserver-Weiterleitung auch die eingehenden Domainsignale wiederum richtig auf Eurer Paket schlüsseln kann, müsst Ihr dem Webhoster noch sagen, dass Ihr eine externe Domain auf Euer Webspace zeigen lasst. In der Regel ist dies über den Admin-Bereich möglich. Falls nicht, einfach eine Mail schreiben oder den Service anrufen. Bei dieser Gelegenheit dann auch direkt die externen Nameserver mitteilen lassen. Die wichtigsten Nameserver haben wir nachfolgend zusammengestellt.