Auch wenn es die Idealvorstellung ist, doch leider ist kein Server 365 Tage im Jahr 24 Std. rund um die Uhr zu 100% online. Gründe für die Ausfallzeiten liegen in Updates der Serverinfrastruktur, Hardware-Ausfällen oder DDoS-Attacken begründet. Trotzdem garantieren die meisten Hoster eine Uptime von mindestens 99,50%. Das klingt zunächst viel, entspricht aber einer jährlichen Server-Ausfallzeit von immerhin fast 44 Stunden.
Bei unseren Tests fragen wir einmal pro Minute automatisiert den Webserver unseres Webpaketes an und schauen, ob dieser antwortet oder nicht. Die Ergebnisse speichern wir und ermitteln dazu, wie oft unsere Anfragen nicht beantwortet werden. Zur Kontrolle rufen wir mit jedem Ping gleichzeitig noch einen anderen Webservice wie Amazon oder Google auf und schauen, ob dieser erreichbar ist. Damit versuchen wir zu verhindern, dass unser eigener Server, von dem wir die Abfragen durchführen, die Ergebnisse durch eigene Ausfallzeiten verfälscht.
Antwortzeit (Time-to-FirstByte)
Vielleicht noch wichtiger als die durchschnittliche Verfügbarkeit des Webservers (Uptime) ist die Antwortzeit des Webservers. Oder anders ausgedrückt, wie lange braucht die angeforderte Webseite, um geladen zu werden? Die Geschwindkeit ist ein sehr wichtiges Kriterium geworden im Hinblick auf die Zufriedenheit der Besucher und soll auch ein Rankingkriterium von Google sein.
Bei den minütlich durchgeführten Abfragen messe ich, wie lange es dauert, bis die ersten Daten vom Webserver zurückkommen. Diese ersten Datenpakete nennen sich Time-to-FirstByte. Hier kann vereinfacht davon ausgegangen werden, je niedriger dieser Wert ist, umso schneller lädt auch die ganze Webseite.
Die Antwortzeit wird üblicherweise in Millisekunden ausgedrückt. Liegt die Antwortzeit regelmäßig über einer Sekunde, sollte dies nicht toleriert werden.
Verzögerte Aufrufe
Antwortzeiten des Web-Servers, die mehr als 1 Sekunde dauern, sind nur schwer zu akzeptieren. Trotzdem kann dies hin- und wieder vorkommen, z.B. wenn der Webserver eine hohe Last zu verarbeiten hat. Üblicherweise teilen sich viele Webseiten einen Webserver, da es sich um „Shared Webhosting“ handelt.
Ich ermittel bei meinem Test neben der durchschnittlichen Geschwindkeit (Antwortzeit), wieviele meiner Anfragen mit einer Antwortzeit von mehr als 1 Sekunde beantwortet wurden. Je niedriger dieser Wert, umso seltener wurde die Marke von 1 Sekunde überschritten.
Ich erhebe nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit meines Tests. Pro Hoster teste ich seit 2016 ein Webhosting-Paket in Form eines Dauertests. Um welches Webhosting-Paket es sich dabei handelt, habe ich in der Tabelle gesondert aufgeführt.
WordPress-Konfiguration:
Auf allen getesteten Webpaketen habe ich ein aktuelles WordPress ohne weitere Plugins installiert. Die WordPress-Installationen werden regelmäßig auf die aktuelle Version upgedated. Für jede Webseite habe ich eines der bei der WordPress-Installation mitgelieferten Standard-Themes aktiviert (meist Twenty Seventeen).
PHP:
Zum Einsatz kommt auf allen Test-Projekten die aktuellste jeweils in dem Hosting-Paket verfügbare PHP-Version (also PHP 8.0 oder höher). Als ich die Tests in 2016 gestartet habe, war noch PHP 5.6 der Standard. Zwischenzeitlich habe ich viele Test-Projekte schon auf die neuste PHP-Version 8.2 oder sogar 8.3 umgestellt. Wo es ging, habe ich auch den OPCache aktiviert. Details zu den den gewählten PHP-Einstellungen findet Ihr in den Erfahrungsberichten der einzelnen Hoster.
Datenbanken:
Hier gibt es kleinere Unterschiede beim Testsetup. Einige Hoster bieten MariaDB als Datenbank und andere MySQL. Wenn ich bei Erst-Installation zwischen beiden Systemen wählen durfte, habe ich mich in der Regel für MariaDB entschieden, weil diese kleinere Geschwindigkeitsvoteile haben soll. Bei Hostern mit MySQL-Datenbanken, habe ich die MySQL-Version von 5.7 auf die neue Version 8 upgedatet, sofern der Hoster dieses Update bereits anbietet. Details zu den den gewählten Datenbanken findet Ihr in den Erfahrungsberichten der einzelnen Hoster.
Auch wenn ich damit versucht habe, identische Rahmenbedingungen für den Test zu schaffen, kann dieser trotzdem keine allgemeingültige Aussagekraft haben. Zum Beispiel habe ich keinen Einfluss darauf, wieviele andere Webprojekte sich auf dem Server befinden und wie stark diese den Webserver belasten. Allerdings sollte ein guter Webhoster die Last auf seinen Servern so gut managen, dass Kunden, die viele Ressourcen benötigen, von alleine auf andere Server umgezogen werden.
Jeder Anwender sollte die Performance seiner Webprojekte einigermaßen im Blick haben. Wenn es Auffälligkeiten gibt, würde ich in jedem Fall den Hoster ansprechen. Dies gilt insbesondere auch für Kunden, die schon lange bei einem Hoster sind. Denn dann ist man sehr wahrscheinlich auf einer alten Server-Generation mit einem vielleicht veralteten Linux-Betriebssystem. Viele Hoster kommunizieren das auch sehr offen und ziehen den Kunden dann auf eine aktuelle Servergeneration um.
Sie vertreten ein Hosting-Unternehmen und sind hier nicht aufgeführt? Dann kontaktieren Sie uns gerne!
Sollten andere Webmaster Interesse an meinem Dauertest haben, kann ich die Ergebnisse als Feed bereitstellen. Bitte kontaktiert mich in diesem Fall.