manitu Webhosting im Test

Mein manitu Erfahrungsbericht

Die manitu GmbH ist ein Webhosting-Unternehmen aus dem Saarland. Dort unterhält manitu auch ein eigenständiges Rechenzentrum.
Manitu blickt bereits auf eine Firmen-Historie von 23 Jahren zurück. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Shared Webhosting und Root-Server.

Die Hosting-Dienstleistungen überzeugen durch ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis, einem sehr gut bedienbaren Admin-Panel und einem überdurchschnittlichen Service.

Manitu-Pakete:

Manitu bietet 4 Hosting-Pakete an, welche sich über Server-Features unterscheiden. Dazu zählen die Größe des Hosting- bzw. Mail-Speichers, Anzahl MySQL-Datenbanken, Memory-Limit usw. In dem Einsteiger-Paket Webhosting S ist kein PHP bzw. Datenbank Unterstützung vorhanden. Es eignet sich daher nur für statische Webseiten. Alle anderen Pakete M bis XL sind für Web-Projekte mit dynamischen Inhalten geeignet.

Von der Server-Performance sind alle Pakete identisch. Das heisst, auch das teuerste Paket „XL“ greift auf die gleichen Server-Ressourcen zu, wie die darunter positionierten Pakete.

Grundsätzlich sind alle Pakete Multi-Domainfähig.

Um ein Webhosting-Paket zu bestellen, ist es zwingend erforderlich, eine Domain im Bestellprozess anzugeben. Es ist aber möglich, eine externe Domain anzugeben (Feld für Auth-Code frei lassen). Nachdem die Bestellung ausgeführt wurde, kann über einen kurzen Auftrag die externe Aufschaltung der Domain erfolgen.

Mein gebuchtes Paket:

Ich habe bei Manitu ein „Webhosting M“ gebucht und dort einen WordPress-Blog installiert. Der Test läuft seit März 2021.

Performance:
Als Webserver verwendet manitu Apache. Für den Dauertest habe ich eine WordPress-Instanz eingerichtet und das bei der Installation mitgelieferte Standard-Theme aktiviert. In dem Hosting-Paket habe ich derzeit die PHP-Version 8.3 beta aktiviert und eine MariaDB für das WordPress genutzt.

Ich rufe jede Minute die WordPress-Instanz auf dem manitu-Server auf und prüfe, ob der Server antwortet (Uptime) und wie schnell die Startseite des WordPress-Projektes geladen wird (Antwortzeit = Time to First Byte TTFB). Die Abfragen führe ich von einem externen Server durch.

Die bisherigen Ergebnisse des Testes können überzeugen. Das WordPress-Testprojekt lädt mit durchschnittlich ca. 0,27 Sek. (Time to First Byte) sehr schnell.

Admin-Panel:
Das manitu Admin-Panel ist eine Eigenentwicklung. Die Usability ist sehr gut und es bietet alle notwendigen Einstellmöglichkeiten. Neue Anwender finden sich schnell zurecht.

Software:

PHP:
Über das Admin-Panel kann die PHP-Version frei von 8.1 bis zur top-aktuellen Version 8.3 beta editiert werden. Der PHP-eigene OPCache ist standardmäßig aktiviert. Wenn noch individuelle PHP-Einstellungen vorgenommen werden sollen, ist es möglich, diese entweder über die .htaccess umzusetzen oder über die user.ini. Die Werte für PHP Memory Limit oder max. Execution Time sind allerdings auf Paket-Ebene fest vorgegeben.

Die Pakete sind mit ausreichendem PHP-Memory-Limit ausgestattet. Wer viel PHP-Memory-Limit benötigt, z.B. weil er einen Webshop betreibt, der sollte zu einem der größeren Pakete greifen. In dem größten Paket „XL“ stehen 1.024 MB zur Verfügung.

Datenbanken:
Datenbanken können ebenfalls über das Admin-Panel mit wenigen Klicks angelegt und über phpMyAdmin verwaltet werden. Hervorzuheben ist, dass neben MySQL auch MariaDB (100% kompatibel zu MySQL) und sogar Postgre-Datenbanken generiert und verwaltet werden können. MySQL steht sogar schon in der neuesten Version 8.0 zur Verfügung.

Sehr löblich: Auch in dem kleinsten dynamischen Paket M stehen bereits 25 Datenbanken zur Verfügung, so dass es hier zu keinem Engpass kommt.

Weitere Software:
Neben PHP können auch weitere Skripte wie Perl, Ruby, Python und auch C/C++ und Go genutzt werden. Entwickler wird zudem freuen, dass bei Bedarf in dem Webspace auch „git“ genutzt werden kann.

1-Click-Software:
Ich habe auf dem Server ein WordPress über die 1-Click-Routine erstellt. Die notwendige Datenbank muss nicht unbedingt vorher angelegt werden, sondern kann auch über die Installationsroutine angelegt werden.

Neben WordPress stehen aber noch diverse andere nützliche Programme zur 1-Click-Installation zur Auswahl:
Drupal, Joomla!, Typo3, Contao, phpBB, Serendipity, osCommerce, ownCloud, Nextcloud etc.

Auch gut zu wissen ….

Domains:
In jedem Paket ist eine kostenlose Domain inkludiert. Darüber hinaus können aber auch weitere Domains hinzugebucht werden. Eine .de Domain kostet z.B. derzeit 11,88 € pro Jahr.

Wer seine Domains lieber bei einem externen Registrar verwaltet, der kann externe Domains bei manitu aufschalten (gegen einen Aufpreis von 0,25€ pro Monat). Die Nameserver dafür lauten:
dns01.manitu.net
dns02.manitu.net

SSL-Zertifikate:
In jedem Paket stehen kostenlose SSL-Zertifikate von Let’s Encrypt zur Auswahl.
Unter „Einstellungen“ kann zudem definiert werden, ob serverseitig von HTTP zu HTTPS umgeleitet werden soll, was sehr praktisch ist. Die kostenlosen SSL-Zertifkate funktionieren auch bei externen Domains.

Manitu bietet über die kostenlosen Let’s encrypt-Zertifikate hinaus keine weiteren Zertifikate als Reseller an. Wer also ein dediziertes SSL-Zertifikat nutzen möchte, muss dies woanders erwerben und dann über den manitu-Support einbinden lassen.

Cronjobs:
Cronjobs können in jedem Paket genutzt werden. Anwender können dabei auswählen, ob ein PHP-Skript ausgeführt, eine URL aufgerufen oder ein anderer Befehl ausgeführt werden soll. Wenn eine PHP-Skript ausgeführt werden soll, kann sogar die PHP-Version für die Ausführung angegeben werden. Lediglich die Laufzeit des Prozesses ist mit maximal 60 Sekunden vergleichsweise restriktiv.

Sicherheit / Datenschutz:
Manitu erstellt jeweils ein Backup (Snapshot) pro Tag und hält diese bis zu 7 Tagen vor. Die Backups umfassen sämtliche Daten, also FTP, MySQL-Datenbanken und Mails. Diese Notfall-Backups können über den Support angefordert werden. Hier fallen jedoch zusätzliche Kosten von 25€ pro Vorgang an, so dass Anwender auf jeden Fall eigene Backups anfertigen sollten.

Ein Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung kann unter dem Punkt „EU-DSGVO“ abgeschlossen werden. Sämtliche Daten werden ausschließlich in Deutschland im eigenen Rechenzentrum von manitu am Firmensitz gespeichert.

Service:
Gut ist die telefonische Verfügbarkeit. Der Manitu-Kundenservice steht Mo-Fr von 8:00 bis 17:00 Uhr zur Verfügung. Außerdem können Anfragen per Mail eingereicht werden. Bei meinen Tests konnte ich den manitu-Kundenservice gut erreichen.

Fazit

Das Angebot von Manitu ist vom Preis-/Leistungsverhältnis als überdurchschnittlich zu bewerten. Neben der überdurchschnittlichen Performance des Servers gefällt mir, dass technische Neuerungen wie z.B. PHP 8.3 beta sofort auf den manitu-Servern ausgerollt werden und optional zur Verfügung stehen. Da muss man bei anderen Hostern mitunter sehr lange drauf warten.

Das Angebot eignet sich insbesondere für Anwender mit Unternehmens-Webseiten, Vereins-Webseiten oder Blogger mit Nischen-Webseiten. Für anspruchsvolle Web-Shops scheint mir das Angebot dagegen nicht so gut geeignet, insbesondere weil keine Managed Server angeboten werden, die Leistungsmäßig über den Shared Hosting Paketen positioniert sind.

Für Reseller und Agenturen gibt es zudem keine Angebote (außer den Root-Servern).

Alternativ neben manitu kann ich webgo (Erfahrungsbericht) und goneo (Erfahrungsbericht) empfehlen.