Alfahosting im ausführlichen Webhosting-Test

Mein Alfahosting Erfahrungsbericht

Ich habe seit 2016 ein Multi L SSD Paket bei Alfahosting gebucht. Dort hoste ich mittlerweile 3 kleinere Projekte auf WordPress-Basis. Der Admin-Bereich ist sehr übersichtlich gestaltet. WordPress und viele andere OpenSource Software (auch Contao, Drupal, Joomla etc.) können direkt aus dem Admin-Bereich heraus mit wenigen Klicks installiert werden. Die Verwaltung von Email, Datenbanken, FTP-Nutzer etc. erfolgt über die Anwendung CloudPit (selbstentwickeltes Panel von der Alfahosting-Mutter dogado).

Admin-Panel:
Bei Alfahosting kommt das von dogado entwickelte Panel CloudPit zum Einsatz. Damit lassen sich Datenbanken erstellen, FTP-Zugänge verwalten, SSH-Zugänge einrichten, Cronjobs erstellen usw.

Performance:
Eine der drei gehosteten WordPress-Instanzen habe ich ausschließlich für einen Performance-Test aufgesetzt. Es handelt sich dabei um ein aktuelles WordPress, auf dem eines der bei der Installation mitgelieferten Themes aktiviert ist. Außerdem habe ich PHP 8.2 (zunächst mit OPCache) aktiviert. In unserem Test frage ich jede Minute die WordPress-Instanz auf dem Alfahosting-Server an und prüfe, ob der Server antwortet (Uptime) und wie schnell die Startseite meines WordPress geladen wird (Antwortzeit = Time to first Byte).

Tatsächlich war die gemessene Antwortzeit mit ~ 0,80 Sek. unterdurchschnittlich. Wenngleich sich das im Echt-Betrieb, also beim Aufrufen der Webseite mit dem Browser nicht so anfühlte. Da die gemessenen Werte aber auch über einen längeren Zeitraum nicht besser wurden, habe ich den Kunden-Support kontaktiert und um eine Überprüfung des Servers gebeten. Nach einigen Tests hat man mir dann angeboten, auf ein aktuelles Multi-SSD-Paket zu wechseln. Als ich mein Paket in 2016 gebucht habe, gab es noch keinen SSD-Tarif.

Seit dem Umstieg auf das SSD-Paket haben sich sämtliche Messwerte stark verbessert. Mit einer durchschnittlichen Antwortzeit von 0,50 Sek. schneidet der Alfahosting-Server gut ab. Ein kleiner Minuspunkt war dabei jedoch, dass der Server diese schnelle Ladezeit nicht konstant lieferte. In ca. 18% aller Aufrufe wurde eine Ladezeit von 1 Sek. überschritten. Nach erneuter Rücksprache mit dem Service haben wir dann den OPCache deaktiviert. Der OPcache ist dann sinnvoll, wenn es mehrere gleichzeitige Aufrufe der Webseite innerhalb von einer Minute gibt. Dafür kann es vorkommen, dass der Cache beim Browseraufruf gerade geleert und neu aufgebaut wird. Praktischerweise kann bei Alfahosting neben der PHP-Version auch eingestellt werden, ob der OPCache aktiv sein soll oder nicht. Wir testen jetzt die WordPress-Instanz mit deaktivierten OPCache und tatsächlich konnten die Performance-Ausreisser dadurch minimiert werden. Hier geht es zu den kompletten Testergebnissen aller Hoster

Service:
Besonders hervorzuheben war der Service beim Umzug auf den neuen SSD-Server. Hier hat mir der Kundenservice alles vom Kopieren der FTP-Daten und MySQL-Datenbanken bis zur Einrichtung des neuen Email-Servers abgenommen !

Anzahl Projekte und Domains:
In den Multi- und Business-Tarifen kann eine unbegrenzte Anzahl an Webprojekten gehostet werden. In sämtlichen Paketen sind kostenlose Domains inkludiert. Bei den Multi-Tarifen allerdings nur .de Domains. In den Business-Tarifen auch andere Domain-Endungen. Wem das nicht reicht, der kann auch externe Domains einbinden. Dies kostet einmalig 9,00 €. Warum es vorteilhaft sein kann, seine Domains außerhalb des Hosters zu verwalten, habe ich hier beschrieben.

PHP & MySQL:
Die PHP-Version kann im Admin-Panel unter „Domains“ von 5.2 bis zur Version 8.2 für jede Domain (und Subdomain) frei editiert werden. Dabei kann auch die Option „OPCache“ angepasst werden. In Abhängigkeit vom gewählten Paket stehen für die Ausführung von PHP-Skripten ein memory_limit von 1.024 MB zur Verfügung und eine maximale Skript-Ausführungszeit von wirklich üppigen 900 Sekunden (max_execution_time). Das ist im Vergleich mit anderen Hostern ein wirklich sehr großzügig bemessener Wert und erleichtert die Ausführung von speicherintensiven Cronjobs.

Als Datenbanken steht MySQL in den Versionen 5.7 und 8.0 zur Verfügung. Bei der Neuanlage der Datenbank kann die Version ausgewählt werden. Die Datenbanken können über phpMyAdmin administriert werden.

E-Mails:
Es können beliebig viele Mail-Accounts eingerichtet werden. Die Größe der Postfächer ist abhängig vom gebuchten Paket. Im kleinsten hier abgebildeten Paket Multi L ist die maximale Größe 25 GB pro Postfach. Kleiner Nachteil: Die Konfiguration der Postfächer erfolgt über das in die Jahre gekommene Admin-Tool Confixx.

SSL-Zertifikate:
In jedem Paket können bis zu 50 SSL-Zertifikate von Let’s encrypt kostenlos aktiviert werden. Achtung: Grundsätzlich kann Let’s encrypt bei Alfahosting nur bei Domains verwendet werden, welche auch durch Alfahosting registriert wurden. Bei extern eingebundenen Domains muss ein kostenpflichtiges Zertifikat verwendet werden. Diese starten ab 1,79 € / Monat.

Cronjobs:
Über das Admin-Panel können bei Bedarf mehrere Cronjobs angelegt werden (erst ab Paket Multi XL). Die Cronjobs können entweder über den Serverpfad oder über eine URL aufgerufen werden. Es kann sogar noch ausgewählt werden, welcher Skriptinterpreter genutzt werden soll (PHP-Versionen 5.4 bis 8.2 oder Perl, Ruby, Python). In Kombination mit den wirklich großzügigen Skriptlaufzeiten von bis zu 900 Sekunden und einem memory Limit von bis zu 1.024 MB ist Alfahosting wirklich erste Wahl, wenn es um anspruchsvolle Skripte bei den Cronjobs handelt.

WordPress:
Eigene WordPress-Tarife hat Alfahosting nicht im Angebot. Allerdings sind die angebotenen Multi- bzw. Business-Tarife absolut für das Hosting von WordPress-Projekten geeignet, wie mein Test zeigt. WordPress und andere OpenSource-Anwendungen lassen sich mit wenigen Klicks aus dem Admin-Bereich ohne weitere Anwenderkenntnisse installieren.

Fazit

Alfahosting ist eine gute Alternative für ein solides Webhosting bei gleichzeitigen günstigen Preisen. Was mich etwas stört, ist der Umgang mit SSL-Zertifikaten in Verbindung mit externen Domains. Die Einschränkung, dass die kostenlosen SSL-Zertifikate nicht für externe Domains genutzt werden können, hat mich sehr unvorbereitet getroffen. Ich hatte für das Hosting der externen Domains einmalig 9,- € gezahlt und mich dann gewundert, dass trotzdem keine kostenlosen SSL-Zertifikate aktiviert werden können. Das habe ich so bei den anderen von mir getesteten Hostern noch nicht erlebt. Für alle, die Ihre Domains bei Alfahosting verwalten möchten, ist der Hoster dagegen eine wirklich gute Wahl!.

Wirklich uneingeschränkt empfehlen kann ich derzeit nur die Angebote von webgo (Erfahrungsbericht) für anspruchsvolle Anwender und im Einsteigerbereich den Preis-Leistungssieger goneo (Erfahrungsbericht).